
Reaktivierung leergefallener Bahnhofsgebäude des ehemals bedeutenden Interzonenbahnhofs als Teil des städtischen Selbstverständnisses und Identifikationspunktes im Stadtbild des regionalen Mittelzentrums Bebra
Aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wird das Bundesministerium für Umwelt und Bau 3,5 Millionen Euro für den weiteren Umbau und die Sanierung des Bebraer Bahnhofgebäudes samt Lokschuppen II, Schornstein und Kesselhaus zur Verfügung stellen. Damit wird die historische Bedeutung des Bahnhofes Bebra als Denkmal der Industriekultur und Zeitgeschichte auch auf Bundesebene unterstrichen. Im Rahmen des Programms werden Städtebauprojekte gefördert, die beispielgebend und zukunftsweisend für die Entwicklung von Städten und Gemeinden sind. Hierfür stehen 2015 insgesamt 50 Millionen Euro bundesweit bereit.
Der 1848 eröffnete Bahnhof in Bebra war über viele Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Bahnverkehrsknotenpunkt in Deutschland. Doch nach dem Fall der Mauer sank seine Bedeutung stetig. Heute steht das Inselgebäude leer und soll nach den Plänen der Stadt Bebra umgebaut werden. Das Planungskonzept beinhaltet den Umbau in eine Begegnungsstätte bzw. einen „Kulturbahnhof“ mit zusätzlich vermieteten Büroflächen und einem Service-Point der Cantus Verkehrsgesellschaft mbH.
Begründung für das Projekt:
- Nationale/internationale WahrnehmbarkeitDer Bahnhof Bebra (in Gänze ein Industriedenkmal) stellte einen der herausragenden Bahnknotenpunkte Deutschlands dar. Besondere Bedeutung erlangte der Bahnhof unter der Deutsch-Deutschen Teilung als Grenzbahnhof durch den hier stattfindenden Wechsel von Bundesbahn auf Reichsbahn und umgekehrt.
- Fachliche QualitätDie fachliche Qualität der Planungen wird in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sichergestellt.
- Überdurchschnittliches InvestitionsvolumenDas Investitionsvolumen für die dargestellten Bereiche beträgt rund 4,7 Mio € und könnte in dieser Höhe von der Stadt Bebra allein nicht geleistet werden.
- Hohes InnovationspotenzialZwar ist die „zivile“ Reaktivierung leergefallener Bahnflächen ein Thema der Zeit, ein Projekt dieser Tragweite ist jedoch im weiten Umkreis einmalig. Die geplante breit aufgestellte Nutzung der Gebäude und Flächen wird das Gelände weiten Bevölkerungskreisen zugänglich machen.
Kurzbeschreibung und Projektziele:
Erhalt der prägenden Gebäude des Industriedenkmals Bahnhof Bebra mit Bahnhofsgebäude, Lokschuppen II, Schornstein, Kesselhaus, Drehscheibe und Gleisfächer
Eine besondere Unverwechselbarkeit erhält der Bahnhof Bebra durch das als Inselbahnhof zwischen den Gleisanlagen errichtete historische Bahnhofsgebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jhd.
Der Teilbereich Lokschuppen II mit Drehscheibe und Gleisfächer sowie Schornstein und Kesselhaus soll mit den zugehörigen Freiflächen als Ort der lebendigen Erinnerung an Technik, Eisenbahnhistorie und Deutsch-Deutsche Geschichte als multifunktionaler Veranstaltungsort und Schauwerkstatt inszeniert werden.
Schaffung multifunktionaler Versammlungsräume im Bereich Lokschuppen II
Für den Teilbereich Bahnhofsinselgebäude ist eine Wiederbelebung als Dienstleitungs- und Bürostandort beabsichtigt. Dabei ist auch die Reaktivierung der historischen Gastronomiesäle im Bahnhofsgebäude im Focus einer teilweise musealen aber auch gesellschaftlichen Nutzung als lokaler Veranstaltungsort in Planung.
