![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1841_Hummel-Kurfuerst-Friedrich-Wilhelm-I.jpg)
Fritz Hummel, Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kassel mit seinen Offizieren bei der Reiterparade, 1854.
Am 20. Dezember 1841 stimmt der Landesherr von Kurhessen, Friedrich Wilhelm I., dem Bau einer Eisenbahnstrecke von West- nach Ost-Hessen zu.
Museumslandschaft Hessen Kassel, Neue Galerie
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1844_Aktie-der-FWN.jpg)
Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft, Actien-Certificat, 1849.
Weitere drei Jahre vergehen. Am 10. September 1844 wird eine private Aktiengesellschaft, die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft, mit dem Bau der Strecke von Carlshafen bei Kassel über Bebra bis an die Grenze des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach bei Gerstungen beauftragt.
Sammlung Johannes Glöckner, Eslohe
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1845_Loewer-Spatenstich.jpg)
Conrad Löwer, Erster Spatenstich für die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn bei Guxhagen, 1845.
Am 1. Juli 1845 wird mit einem großen Volksfest der erste Spatenstich der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn ausgeführt. Die Begeisterung ist so groß, dass die feierliche Weiherede des zuständigen Ministers im lauten Trubel untergeht.
Stadtmuseum Kassel
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1849_Fahrplan-1850.jpg)
Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft, Fahrplan der täglichen Dampfwagenzüge, 1850.
Vier Jahre später kann die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn für den Eisenbahnverkehr eröffnet werden. Das Dorf Bebra ist nun an das entstehende deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. Bis in die 1860er Jahre bleibt der Eisenbahnverkehr allerdings überschaubar. 1850 halten am Bahnhof Bebra täglich planmäßig sechs Züge.
Stadtarchiv Bebra
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1876_Centralbahnhof-FaM.jpg)
Sammlung Johannes Glöckner, Centralbahnhof Frankfurt, 1913.
Am 15. Mai 1876 wird die neue, über Bebra führende Direktverbindung Frankfurt – Hannover eröffnet. Damit kreuzt nun auch eine wichtige Nord-Süd-Strecke den Bahnhof, der sich jetzt zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt im deutschen Kaiserreich entwickelt. Als bedeutender Umsteigebahnhof wird Bebra – wie hier in Frankfurt – an anderen Bahnhöfen groß ausgeschildert.
Bildarchiv Eisenbahnstiftung
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1929_Bebra-Rangierbahnhof.jpg)
Unbekannter Fotograf, Rangierbahnhof Bebra, um 1920.
Neben dem Personenbahnhof in Bebra entwickelt sich auch der dortige Güterbahnhof zu einem wichtigen Drehkreuz. Aufgrund des ständig steigenden Güterverkehrs plant die Deutsche Reichsbahn Mitte der 1920er Jahre Bebra zu einem gewaltigen Güterbahnhof in Mitteldeutschland auszubauen. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 vereitelt das Projekt.
Stadtarchiv Bebra
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1945_Bebra-Grenzschutzstelle-V1.jpg)
Unbekannter Fotograf, Grenzschutz- und Grenzkontrollstelle Bebra, 1950er Jahre.
Nach der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands wird am 1. Juli 1945 am Bahnhof Bebra, der jetzt am östlichen Rand der amerikanischen Besatzungszone liegt, eine Übergangsstelle in die sowjetische Zone eingerichtet. US-Soldaten kontrollieren hier, wer mit der Bahn in ihre Zone ein- und ausreist. Ab 1946 werden zur Kontrolle der Reisenden hessische Polizisten mit herangezogen. 1951 richtet der Zoll am Bahnhof eine Grenzkontrollstelle ein. Ab 1953 besteht hier zudem eine Grenzschutzstelle des Bundesgrenzschutzes. Der Bahnhof Bebra ist jetzt ein bedeutender Grenzbahnhof an der innerdeutschen Grenze und erhält völlig neue Funktionen.
Stadtarchiv Bebra
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1982_Bebra-1970.jpg)
Dieter Junker, Bahnhof Bebra. 1970 ahnt niemand, dass Bebra nicht an die neue Schnellbahnstrecke angeschlossen wird.
Im Dezember 1982 fällen die Deutsche Bundesbahn und westdeutsche Verkehrspolitiker die endgültige Entscheidung, dass die neue Schnellbahnstrecke von Hannover nach Würzburg nicht über Bebra laufen wird. Und schon vorher werden Dienststellen am Bahnhof Bebra verkleinert und Anlagen zurückgebaut. Schrittweise verliert der ehemalige Verkehrsknotenpunkt an Bedeutung.
Bildarchiv Eisenbahnstiftung
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/1989_Grenzbaracke-vor-Abriss.jpg)
Unbekannter Fotograf, Die Grenzbaracke vor ihrem Abriss, 1997.
Am 9. November 1989 öffnet die DDR ihre Grenzen zur Bundesrepublik. Am 3. Oktober 1990 tritt die DDR der BRD bei. Damit werden innerdeutsche Grenzkontrollen überflüssig. Am 30. September 1990 werden am Bahnhof Bebra die Grenzschutzstelle und die Grenzkontrollstelle aufgelöst. Es beginnt ein massiver Ab- und Rückbau am Bahnhof.
Stadtarchiv Bebra
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/08/2011_Sanierung.jpg)
Jochen Voss, Bahnhof Bebra: Sanierung des Empfangsgebäudes, 2019.
Das Land Hessen, die hessischen Verkehrsverbünde und die Deutsche Bahn AG vereinbaren 2011, den mittlerweile heruntergekommenen Personenbahnhof in Bebra zu modernisieren. Er soll besser zugänglich und die „Aufenthaltsqualität“ am Bahnhof erhöht werden. Umstritten ist, ob das Empfangsgebäude abgerissen werden soll. Die Stadt entscheidet sich, der Deutschen Bahn AG das Wahrzeichen Bebras für einen Euro abzukaufen, um es zu sanieren, umzubauen und neu zu nutzen.
Sammlung Jochen Voss
![](https://bahnhof-bebra.de/wp-content/uploads/2021/10/eot-Bebra-Plakat.png)
Plakat zur Ausstellung
Am 10. November 2021 öffnet das Empfangsgebäude mit einer modernen, multimedialen Dauerausstellung wieder seine Türen für das Publikum und lädt es ein, in die wechselvolle Geschichte des einst zentralen Bahnhofs einzutauchen.
Gestaltung: e o t . Berlin